Lichtblick-School

Urbane Choreografien

Fotoworkshop von Wolfgang Zurborn
an der TU Braunschweig, Institut für Entwurf, Medien und Darstellung,
Sommersemester 2009



Nastassia Nass

mit Arbeiten von:
Anna Allenstein • Müge Börü • Frauke Busdiecker • Myriam Didjurgeit
Linda Diekmann • Sephanie Gross • Ercan Gökgül • Hea Won Jun
Maika Keil • Jonathan Kischkel • Katharina Kühnel • Jonas Labotakis
Alex Münch • Nastasia Nass • Jewoo Park • Sebastian Schäfer
Klaus-Christoph Schnelke • Sindy Schröder • Niklas Sundström
Cindy-Jane Tichatschke • Marie Kristin Tzschentke • Nora Wierlemann
Merle Woköck

Zu keiner Zeit wurde der menschliche Körper stärker ins Zentrum des Interesses gerückt als in der modernen Mediengesellschaft. Im Meer der Bilder, in einer Welt voller Simulation, kann aber das Gefühl zur eigenen Körperlichkeit, zu einer individuellen Erfahrungswelt verloren gehen.

In diesem Workshop wollen wir mit den Mitteln der Fotografie vitale Zeugnisse eines urbanen Lebens schaffen, die den Körper bewusst in die Bildkonzeption mit einbeziehen. Die Stadt ist keine leere Bühne ohne Akteure, sondern ein hochkomplexer Ort im Zusammenspiel von unterschiedlichen architektonischen Gegebenheiten und gesellschaftlichen Anlässen. Sie bietet den Menschen ein Forum für bewusste oder unabsichtliche Selbstinszenierungen.

Die Interpretationen des Verhältnisses von Körper und Raum kann sehr unterschiedliche Formen annehmen. Je nach fotografischer Perspektive wird die Rolle des Menschen anders betont: als Individuum, wenn er dominant im Verhältnis zu seiner Umgebung abgebildet wird, oder als Teil der Masse, wenn er wie in einem Ornament in der Vogelperspektive als kleines Puzzle-Stück in einem größeren Weltentwurf gesehen wird. Die Choreografie der Körper in der Straße, Bewegungen, Gesten, Mimik, losgelöst aus einer rein funktionalen Sicht, verdichten sich zu einem Theater des realen Lebens. Eine Fotografie, die einen sensiblen Blick für diese „Inszenierungen“ des Alltags entwickelt, nutzt die Spannung zwischen Körper und Raum für die Betonung des subjektiven Erlebens unserer Umwelt.