Lichtblick-School

Zwischenräume

Fotoworkshop von Wolfgang Zurborn
an der TU Braunschweig, Institute of Media and Design
Sommersemester 2014


Tobias Storz

 

mit Arbeiten von:
Claudia Czelnik • Lotta Gärtner • Sahra Gehrke • Vera Hehemann
Anna Katharina Hepp • Lina-Kim Holste • Max Justus Hoven • Sven Jonischkies
Tobias Klose • Cihan Koc • Anna Nora Kopper• Ahmed Kria • Lisa Leiter
Manuela Lohaus • Jessica Milbli • Clémence Mindren • Darja Möhlmann
Jennifer Müller • Nezahat Sarikaya • Mariella Seiler • Fabrizio Silvano
Tobias Storz • Jan-Hendrik Tegtmeyer • Chantal Tillot


Fotografien sind nicht allein Abbilder unserer Lebenswelt. Im besten Fall kreieren wir mit subjektiven Sichten ganz eigene Wahrnehmungsräume, die Ausdruck unseres ganz spezifischen Verhältnisses zu unserem gesellschaftlichen Umfeld sind. Bei einer fotografischen Interpretation des urbanen Raums geht es nicht allein darum, Bilder von Straßen, Plätzen, Häusern, Menschen und Gegenständen zu sammeln, vielmehr ist es von wesentlicher Bedeutung, Beziehungen zwischen all den Komponenten, die unser städtisches Leben prägen, sichtbar zu machen. Es sind dabei gerade die Zwischenräume, die Leerflächen innerhalb des Bedeutungsvollen, die dem Betrachter Raum für eigene Fantasien lässt.

Eine spannungsvolle Beziehung zwischen Menschen bei besonderen Augenblicken in der Straße oder auch bei Portraitsituationen kann nur visualisiert werden, wenn die Räume zwischen den Personen bei der Komposition bewusst ins Bild gesetzt werden. Dies gilt auch für die Gegenstände, die uns im Alltag begegnen. Sie können in Fotografien ein Eigenleben entwickeln, wenn für sie ein Wirkungsfeld geschaffen wird. Der bewusste Einsatz von Leerflächen zwischen den Dingen entrückt diese aus ihrer reinen Funktionalität und ermöglicht somit eine ganz neue, sehr persönliche Betrachtung der städtischen Umwelt, die sich vom Detail hin zum Ganzen entwickelt.
Aber auch der Blick auf komplexere architektonische Situationen ist bei der Bearbeitung des Workshopthemas möglich. Dabei geht es weniger um die Dokumentation städtischer Bebauung, sondern vielmehr um die Eingrenzung von Freiflächen durch architektonische und landschaftliche Elemente.

Für die Entwicklung einer persönlichen fotografischen Bildsprache ist es sehr wichtig, ein klares Verständnis für die subjektive Konstruktion von Wirklichkeit in den eigenen Fotografien zu bekommen. Der bewusste kompositorische Umgang mit Zwischen-räumen spielt dabei eine große Rolle.