Lichtblick-School

Die Mediale Stadt

Fotoworkshop von Wolfgang Zurborn
an der TU Braunschweig, Institut für Entwurf, Medien und Darstellung,
Wintersemester 2009

 


Jewoo Park

 

mit Arbeiten von:
Michel Correa • Linda Diekmann • Felix Dihle • Stephanie Gross
Nadine Hentschel • Lena Hermbusch • Annabelle Hillegeist
Hui Hong • Mira Lehnfeld • Astrid Lißner • Jose Lorente
Nastasia Nass • Jewoo Park • Stephanie Pohle • Larissa Schaad
Martin Schatton • Christoph Schnelke • Olga Stepien • Aysegül Tek
Cindy-Jane Tichatschke • Maarit Wiebe • Nora Wierlemann
Markus Wilke • Merle Woköck • Steffen Zwirlein

Die Bilderwelten, von den verschiedensten Medien wie Film, Fernsehen, Internet und Werbung auf Monitoren, Leinwänden, Displays von Handys, in Zeitschriften, auf Postkarten, Plakaten, und Häuserfassaden verbreitet, sind so omnipräsent im urbanen Raum, dass sie nicht mehr getrennt vom realen Leben gesehen werden können. Für den Bewohner heutiger Städte ist es eine große Herausforderung, sich im Labyrinth dieser äußerst komplexen Zeichensysteme zurechtzufinden ohne seine individuellen Interessen aus dem Auge zu verlieren.

Werkzeuge zur Orientierungsfindung bieten sich in unterschiedlichster Form an.
Der moderne Mensch besucht kaum mehr eine fremde Stadt, ohne sie vorher bei Google Earth angeflogen zu sein, um einen Überblick auf das zu Erwartende zu haben. Als iPhonist vor Ort kann er dann Wikipedia-Einträge aufrufen, die ihn zum nächsten Supermarkt, Museum oder Geldautomaten leiten. Der Mensch ist damit endgültig globalisierungskompatibel. Der urbane Raum entwickelt sich immer mehr zu einem Ort zwischen realer Erlebniswelt und absoluter Simulation. Die Übergänge werden fließend und konkrete Zusammenhänge von Ort und Zeit lösen sich auf. SecondLife bietet sich als eine verlockende Parallelwelt an.

In diesem Workshop wollen wir mit fotografischen Mitteln das Bild einer medialen Stadt entwerfen, das die Verflechtung der allgegenwärtigen Images der Unterhaltungs- und Informationsgesellschaft mit dem realen Leben verdeutlicht.
Die Studentinnen und Studenten sind gefordert, die Möglichkeiten des Mediums Fotografie zu nutzen, um eigene subjektive Entwürfe des urbanen Raums zu schaffen. Die Bildfindung ist dabei nicht allein ein rezeptiver Prozess.
Mit dem bewussten Zusammenfügen der Fotografien konstruieren wir eine neue Wirklichkeitsebene. Die Identität der medialen Stadt besteht gerade darin, dass sie keinen einheitlichen Raum mehr darstellt, dass sie vielmehr aus vielen Teilräumen besteht, die sich nur für den wachen Betrachter wieder wie in einer Collage verknüpfen.