Das ehemalige Gelände der Expo 2000 in Hannover
Fotoworkshop von Wolfgang Zurborn
an der TU Braunschweig, Institute of Media and Design
Wintersemester 2015
mit Arbeiten von:
Annika Andritzki • Viktoria Augustynski • Britta Biehn • Lisa Blotevogel
Konstantin Brandt • Sophie Charuel • Markus Gamm • Wanda Gavrilescu
Ann Kathrin Goldkamp • Victoria Hermesmann • Charline Kalsow • Jonas Kneisel
Julia Knieß • Cihan Koc • Maximilian Lingke • Doreen McCollough
Sara Möller • Tilman Rickmers • Katharina Riefenstahl • Vanessa Wanfahrt
Rahel Joy Zerling • Patrick Zimmermann
Wanda Gavrilescu
Die Expo 2000 in Hannover war die erste Weltausstellung in Deutschland. Sie spiegelte eine sehr optimistische Perspektive auf die Zukunft wieder. Ein Jahr vor dem Angriff auf das World Trade Center in New York schien die Welt noch in Ordnung. Europa im Besonderen schien ein sehr sicherer Ort auf diesem Planeten zu sein, da die großen Konflikte der Vergangenheit keine aktuelle Gefahr mehr darstellten. Alle Kraft konnte in die Entwicklung technischer und kultureller Weiterentwicklung gesteckt werden.
Victoria Hermesmann
Die utopischen Visionen einer friedlichen und prosperierenden Zukunft fanden ihren architektonischen Ausdruck in den Länderpavillons. Die Inszenierungen der internationalen Leistungsschau bewegten sich auf dem schmalen Grat zwischen wissenschaftlicher Information, werbender Idealisierung, simplifizierender Popularität und künstlerischer Überhöhung. Gerade im Rahmen einer uniformierenden Globalisierung suchten die Nationen nach Identität stiftenden Ausdrucksmitteln verschiedenster Art.
Charline Kalsow
Viele dieser Länderpavillons stehen auch heute noch auf dem ehemaligen Gelände der Expo 2000 in Hannover. Manche werden für andere Zwecke genutzt und andere rotten langsam dahin. Was ist heute noch sichtbar von dem Zeitgeist der Jahrtausendwende? Welche Perspektive für die Zukunft gibt der präzise Blick auf diese alte „Neue Welt“ im Tiefschlaf frei. Kann dieses Gelände einen sinnvollen Platz in einer Gesellschaft mit ganz neuen politischen, sozialen und ökonomischen Herausforderungen finden?
Rahel Joy Zerling
Die Teilnehmer/Innen dieses Workshops können sich mit sehr unterschiedlichen fotografischen Methoden diesem Thema annähern.
Eine dokumentarisch analytische Bestandsaufnahme der Architektur ist genauso möglich wie eine subjektiv künstlerische Herangehensweise. Es geht vorrangig darum, mit fotografischen Bilder die Wahrnehmung für Inszenierungen von kollektiven Sehnsüchten einer Gesellschaft im Kontext ihrer zeitgeschichtlichen Entwicklung zu sensibilisieren.
Katharina Riefenstahl