Lichtblick-School

Strickmuster des Realen

Fotoworkshop von Wolfgang Zurborn
an der TU Braunschweig, Institut für Entwurf, Medien und Darstellung,
Wintersemester 2010


Caroline Gebhardt, Strickmuster des Realen


mit Arbeiten von:
Kaja Affeldt • Friederike Altmann • Simon Banakar / Jan Stallmann • Felix Dihle
Aileen Eickhoff • Dorle Frobese • Adrian Förster • Natascha Franck • Caroline Gebhardt
Kyra Görlich • Anna-Lena Heuer • Annabelle Hillegeist • Han Giang Huynh
Ann-Kathrin Kruse • Patricia Kruse • Elena Lee • Anna-Lena Loest • Nastasia Nass
Artur Platt • Stephanie Pohle • Hanna Radtke • Anna Schafran • Christoph Schnelke
Katharina Specht • Julian Steffen • Linda Vogel  • Markus Wilke
Marie-Christine Zacharias • Luis Ziebold         


Niemals zuvor sind so viele Bilder der Welt geschaffen worden wie heute. Die digitale Technik hat alle Dämme brechen lassen und eine Flut von privaten Fotografien bahnt sich ihren Weg aus den heimischen Fotoalben in die Öffentlichkeit des World Wide Web. Auf Onlineportalen wie Flickr entsteht ein Pool von Millionen Fotografien, die, strukturiert nach Suchbegriffen, benutzt werden können, die Welt online zu erkunden. Avancierte Techniken werden entwickelt, um aus allen Bildinformationen der privaten Bilddatenbanken animierbare dreidimensionale Räume zu erstellen. Können uns diese Strickmuster des Realen ein komplexes Bild der Welt liefern, haben die ursprünglichen persönlichen Blicke auf die Welt noch eine Bedeutung oder verschwinden alle Bezüge hinter einer perfekten technischen Oberfläche.

In diesem Workshop wollen wir die ästhetischen Möglichkeiten ausloten, aus vielen individuellen persönlichen Blicken auf die Alltagswelt, ein komplexes Zusammenspiel von Bildern zu entwerfen. Die Konstruktion räumlicher Zusammenhänge in den fotografischen Arbeiten mit Montagen, Collagen, Tableaus oder Bildserien sollte die Verortung des Gesehenen für den Betrachter nachvollziehbar machen. Die Herausforderung besteht dabei darin, die Intensität der subjektiven Betrachtung von Details unserer Umwelt zu bewahren und diese visuell so zu verknüpfen, dass kollektive Zusammenhänge wahrgenommen werden können. Bei der fotografischen Thematisierung der Bilderfülle, die uns permanent umgibt, sei es im öffentlichen Raum oder im Internet, ist es von entscheidender Bedeutung, sich nicht selbst im Netz der Bilder zu verstricken und dabei den Blick auf die Welt zu verstellen. Die verwobenen Bildebenen sollen vielmehr die Bezüge zum persönlichen Lebensumfeld durchscheinen lassen und Ausdruck einer intensiven Auseinandersetzung mit dem öffentlichem Raum darstellen.